Da das Aufgabenspektrum in der Feuerwehr enorm ist, wurden Sondergruppen gebildet, welche zusätzlich zu den regelmäßigen Gruppenübungen sich mit den Spezialthemen befassen.
Der Atemschutz ist einer der wichtigsten Bereiche innerhalb der Feuerwehr Rohrbach. Atemschutzgeräteträger kommen immer dann zum Einsatz, wenn Brände in geschlossenen Räumen, starke Rauchentwicklung oder gefährliche Atemgifte ein sicheres Arbeiten ohne speziellen Schutz unmöglich machen.
Seit den 1960er-Jahren ist in unserer Feuerwehr der umluftunabhängige Atemschutz im Einsatz. Zuvor standen lediglich Filtergeräte zur Verfügung, die den Einsatzbereich erheblich einschränkten. Mit der Einführung moderner Atemschutzgeräte konnte ein entscheidender Schritt für die Sicherheit der Einsatzkräfte gemacht werden.
Heute verfügt die Feuerwehr Rohrbach über 8 Atemschutzgeräte, die regelmäßig im Einsatz und bei Übungen verwendet werden. Für die Realbrandausbildung, ein zentrales Element der Vorbereitung auf den Ernstfall, stehen zusätzlich 12 weitere Atemschutzgeräte zur Verfügung.
Die Verantwortung für diesen Bereich liegt beim Atemschutzwart sowie seinem Stellvertreter. Sie sind zuständig für die Wartung, Pflege und Überprüfung aller Geräte. Nach jeder Verwendung werden die Atemschutzgeräte kontrolliert und wieder für den nächsten Einsatz vorbereitet.
Ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich ist die Ausbildung neuer Atemschutzträgerinnen und Atemschutzträger. Diese umfasst sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Übungen. Nur durch konsequente und regelmäßige Ausbildung kann die Sicherheit der Feuerwehrmitglieder im Einsatz gewährleistet werden.
Der Atemschutz ist damit ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Schlagkraft – sowohl für die Sicherheit der Bevölkerung als auch für die unserer eigenen Einsatzkräfte.
Die Hauptaufgabe des Feuerwehrmedizinischen Dienstes (FMD) ist die medizinische Versorgung von Feuerwehrmitgliedern während Übungen und Einsätzen. Dabei reicht das Spektrum von der Erstversorgung bei kleineren Verletzungen bis hin zur Überbrückung lebensbedrohlicher Zustände bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.
Zur Erfüllung dieser Aufgaben werden speziell ausgebildete Feuerwehrmitglieder eingesetzt, die über zusätzliche medizinische Kenntnisse verfügen. Viele von ihnen sind auch beruflich im Gesundheitswesen tätig, wodurch wertvolle Erfahrung in den Feuerwehrdienst eingebracht werden kann.
Neben der Versorgung von Einsatzkräften übernimmt der Feuerwehrmedizinische Dienst auch präventive Aufgaben. Dazu zählen Schulungen in Erster Hilfe, die Kontrolle von Sanitätsmaterial in den Feuerwehren sowie die Unterstützung bei größeren Veranstaltungen.
Durch die enge Zusammenarbeit mit Rettungsorganisationen trägt der FMD wesentlich dazu bei, die Sicherheit der Feuerwehrmitglieder zu erhöhen und die Schlagkraft der Feuerwehren in Oberösterreich nachhaltig zu stärken.
Die schwierigen Brandeinsätze im längst vergangenen Jahr 1976 machten den Einsatz von Hubschraubern zum Löschwassertransport nötig. In den waldreichen Bezirken in Oberösterreich in Gmunden, Kirchdorf und Steyr-Land wurden daraufhin spezielle Stützpunkte zur Waldbrandbekämpfung mit Hubschrauberunterstützung eingerichtet, die benötigten Geräte wie Löschwasserbehälter, Transportkisten, Pumpen, Werkzeuge bereitstellen. Zusätzlich wurden Feuerwehrmitglieder zu Flughelfern ausgebildet und mit spezieller Ausrüstung ausgestattet, um effektiv mit dem Luftpersonal zusammenzuarbeiten. Bei jährlichen Weiterbildungen üben die verschiedene Organisationen (Feuerwehr, Bundesheer, Polizei, Flugrettung, Bergrettung) gemeinsame Einsatzszenarien.
Die Zusammenarbeit mit Luftfahrzeugen ist ein wichtiger Fortschritt für die Feuerwehr und wesentlich bei Wald-, Flächen- und Hochhausbränden. Voraussetzung dafür sind gemeinsames Üben, Kenntnisse der Abläufe und speziell ausgebildete Flughelfer.
Flughelfer besitzen besonderes Fachwissen über Einsatztaktiken und Möglichkeiten des Luftfahrzeugeinsatzes. Ihre Aufgaben reichen vom Erkunden, Vorbereiten und Absperren von Landeplätzen, der Funkkommunikation und Einweisung von Luftfahrzeugen bis zur Vorbereitung und Sicherung von Lasten für Innen- und Außentransporte. Sie unterstützen bei Personentransporten, bedienen Löschwasserbehälter, kennen Sicherheitsvorschriften, prüfen Ausrüstung und verfügen über Wissen zur Waldbrandbekämpfung. Besonders geschulte Flughelfer werden in der Einsatzleitung als „Einsatz-Abschnitts-Kommandant Flugdienst“ und als „Kommandant Landeplatz“ tätig.
Ein Feuerwehr-Flughelfer ist mit oranger Einsatzbekleidung speziell gekennzeichnet, trägt einen Helm mit integrierter Funk-Sprech-Garnitur, um mit den Piloten via Flugfunk kommunizieren zu können. Weiters sind Flughelfer mit flugtauglichen Sitzgurten, Karabiner und Sicherungsmaterial ausgerüstet.
In der Feuerwehr Rohrbach wurde 1991 ein Stützpunkt für Flughelfer gegründet, aus Erkenntnissen einer Großübung im Bereich Böhmerwald. Der Rohrbacher Stützpunkt ist einer von 10 Stützpunkten in Oberöstereich. Wir verfügen derzeit über vier ausgebildete Flughelfer, die auch überregional eingesetzt werden (Beispiel: Einsatz bei Evakuierungen mit Hubschrauber bei Hochwasserkatastrophen im Bezirk Urfahr).
Auch der neue Abrollcontainer Mulde, welcher in Rohrbach als Teil des Stützpunktfahrzeuges Wechsel-Laderfahrzeug für Katastrophenschutz stationiert ist, kann für den Flugdienst verwendet werden. Der Container selbst kann mit leistungsstarken Hubschraubern in ein Einsatzgebiet geflogen werden. Dort kann er als Löschwasserzwischenspeicher mit einem Fassungsvermögen von ca. 21.000 Liter verwendet werden.
Die Idee zur Gründung einer eigenen Höhensicherungsgruppe entstand 2001, als man bemerkte, dass eine Ausbildung der gesamten Mannschaft aufgrund des breiten Aufgabenspektrums der Feuerwehr nicht möglich ist, es aber auf der anderen Seite einige Mitglieder mit speziellem Interessen zu diesem Aufgabengebiet gibt.
Die Aufgabe der Höhensicherungsgruppe besteht primär in der Sicherung der Mannschaft bei Absturzgefahr. Diese besteht insbesondere bei Arbeiten in größeren Höhen bei Brandeinsätzen (Dachstuhlbrand, ...) aber auch bei Technischen Einsätzen (Schneekatastrophe, Sturmeinsätze,...). Aufgrund ihrer Ausrüstung und Ausbildung, kann die Höhensicherungsgruppe aber auch Einsätze zur einfachen Rettung aus Höhen oder Tiefen abwickeln. Dies ist aber nicht deren Kernkompetenz zu diesem Zweck gibt es in Oberösterreich Höhenretterstützpunkte, für Rohrbach ist hier St. Ägidi und Alkoven zuständig. Aufgrund der örtlichen Nähe konnte die Mannschaft der Höhensicherungsgruppe gemeinsam mit der Feuerwehr Kollerschlag eine schwer verletzte Person, noch vor dem Eintreffen der Höhenretter, aus einem Silo retten.
Als im Jahr 2006 Oberösterreich von einer Schneekatastrophe betroffen war, kam die erste große Bewährungsprobe für die Mannschaft der Höhensicherungsgruppe. Es galt auf unzähligen Dächern die Mannschaft bei ihrer Arbeit zu sichern, Unterstützung kam damals auch aus anderen Bezirken und vom Österreichischen Bundesheer.
Im Bezirksfeuerwehrkommando Rohrbach wurde nach der Schneekatastrophe der Entschluss gefasst, dass weder Material noch Ausbildung bei den Feuerwehren für diese Sicherungsarbeiten ausreichend sind und der Gründer der Höhensicherungsgruppe HAW Hubert Springer wurde mit der zentralen Beschaffung von Absturzsicherungssets und der Abhaltung eines Lehrganges zur Absturzsicherung im Bezirk beauftragt. Diese Lehrgänge wurden über mehrere Jahre in Rohrbach durch Ausbilder der Höhensicherungsgruppe für die Feuerwehren des Bezirkes abgehalten.
Im Jahr 2021 waren das Kranfahrzeug und die Drehleiter mehrfach bei Sicherungsarbeiten auf Dächern nach dem Hagelunwetter in Walding im Einsatz. Auch hier zeigte sich, wie wichtig das regelmäßige Training der Höhensicherungsgruppe ist, denn die Sicherungsmaßnahmen erfolgten noch direkt in der Nacht.
Mittlerweile wird die Absturzsicherung in ganz OÖ bei der erweiterten Truppführerausbildung gelehrt, man kann aber sagen, dass man in Rohrbach der Zeit 20 Jahre voraus war.
TRT steht für technisches Rettungsteam welches bei Verkehrsunfällen zum Einsatz kommt. Ziel ist eine schnelle patientengerechte Rettung aus dem KFZ. In Österreich gibt es hierfür spezielle Veranstaltungen, bei denen die immer wieder mit anderen Mitgliedern besetzten TRT-Gruppen der Freiwilligen Feuerwehr Rohrbach im Mühlkreis mittlerweile ein Stammgast sind. Bei der VFDU Rescue Challenge in Osnabrück (Deutschland) konnte sich unser Team auch bereits international auszeichnen.
2019 veranstalteten wir selbst die Technischen Hilfeleistungstage in Rohrbach
41 Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Menschen, mehr als 50 teilweise stark demolierte Fahrzeuge, 3 Teams bauten die Unfallszenarien auf und wieder ab.
41 technische Hilfeleistungen zur Menschenrettung nach einem Verkehrsunfall auf höchstem Niveau waren am Veranstaltungsgelände der Österreichischen THL-Tage 2019 in Rohrbach-Berg zu bestaunen.
41 Teams (TRT's) aus Österreich, Deutschland und der Tschechischen Republik haben sich bei den THL-Tagen gemessen. Auf zwei Pits (abgesicherte Plätze) werden abwechselnd schwere Verkehrsunfälle mit Fahrzeugen und Hindernissen dargestellt. Bei diesen Szenarien war immer eine Person zu retten, wobei die Teams 20 Minuten Zeit dafür hatten. Während dieser Zeit blickte ein Team aus internationalen Schiedsrichtern auf jeden Handgriff und gab den Teams anschließend Feedback. Das Briefing, die Kurzeinweisung vor der Übung und dann das Debriefing, die Manöverkritik des Trainerteams nach der Übung: aus der detaillierten Besprechung des Trainerteams mit jedem Team können viele Erfahrungen und Lerneffekte für die Zukunft gewonnen werden. Entweder für die nächste Übung oder Ausbildung - aber natürlich auch für einen nächsten Ernstfall, der sicherlich wieder eintreten wird.
Beste Stimmung herrschte am Samstag Abend dann bei der Trophäen- und Urkundenübergabe und der anschließenden Abschlussparty. Alle Teams erhielten eine schriftliche Zusammenfassung ihrer Bewertung und ihre Punkte.
Die wahren Gewinner dieser Veranstaltung wissen aber noch nichts davon. Das sind jene Menschen, denen wir in künftigen Notlagen helfen müssen, und das Glück im Unglück haben, in die Hände von bestens ausgebildeten und vorbereiteten Feuerwehrfrauen und Männer zu gelangen.
Die Bedienung unserer Spezialfahrzeuge wie Drehleiter und Wechselladerfahrzeug erfordert höchste Präzision und Fachwissen. Deshalb gibt es bei der Feuerwehr Rohrbach eine eigene Sondergruppe Maschinisten, in der besonders ausgebildete Kameradinnen und Kameraden tätig sind.
Diese Maschinisten übernehmen nicht nur die Verantwortung für den sicheren Einsatz der Fahrzeuge, sondern bilden sich in regelmäßigen Übungen weiter. So stellen wir sicher, dass Technik und Können jederzeit auf dem neuesten Stand sind.
Die Lotsen- und Nachrichtendienst-Gruppe ist für die Erstellung und Aktualisierung der notwendigen Einsatzmittel, wie etwa Brandschutzpläne, Wasserkarte, Alarm- und Einsatzpläne zuständig. Die Führung dieser Einsatzeinheit obliegt in unserer Feuerwehr dem Lotsen- und Nachrichtenzugskommandanten, welcher von einem Stellvertreter (Gruppenkommandant) unterstützt wird. Da die Digitalisierung auch bei der Feuerwehr immer weiter voranschreitet, gehört auch die Wartung der Digitalfunkgeräte und der verschiedenen Einsatzsoftware auf den Tablets zum Zuständigkeitsbereich dieser Gruppe.
Es gibt auch mehrere Lehrgänge, die entweder über das Bezirksfeuerwehrkommando oder auch über die Landesfeuerwehrschule absolviert werden können. Auch das Leistungsabzeichen für Funk und Kommunikation in der Einsatzleitstelle ist direkt diesem Bereich zugeordnet, die Ausbildung dafür erfolgt auf Abschnittsebene.
Im Jahr 2023 wurde die Bewerbsgruppe in Rohrbach neu gegründet. Seitdem hat sich die Mannschaft kontinuierlich weiterentwickelt. Durch regelmäßiges und diszipliniertes Training konnten bereits 2025 erste größere Erfolge erzielt werden: Der Aufstieg von der 2. in die 1. Klasse war ein Meilenstein in der noch jungen Geschichte der Gruppe.
Trotz des kompetitiven Charakters steht im Bewerbswesen nicht allein die Leistung im Vordergrund. Vielmehr geht es darum, gemeinsam als Einheit zu funktionieren, Vertrauen aufzubauen und die Kameradschaft zu stärken. Besonders neue Mitglieder – häufig direkt aus der Feuerwehrjugend – finden durch die Bewerbsgruppe schnell Anschluss und werden aktiv in das Geschehen eingebunden.
Trainiert wird überwiegend in den Frühjahrs- und Sommermonaten, sowohl für klassische Bronze- und Silberbewerbe als auch für Kuppelcups und Nasslöschbewerbe. Die Bewerbsgruppe ist ein gutes Beispiel dafür, wie sportlicher Ehrgeiz, Ausbildung und Gemeinschaft in der Feuerwehr sinnvoll miteinander verbunden werden können.